Liebe in der Literatur
Die Literatur liefert Liebes-Modelle, aus literarischen Texten kann der historische Charakter des Phänomens Liebe herausgelesen werden, das zu zeigen ist das wichtigste Lernziel der Vorlesung. Um sich dem unerschöpflichen Feld der Liebesliteratur wissenschaftlich strukturiert zu nähern, folgt die Vorlesung der Idee, Texte aus dem Kanon der deutschsprachigen Literatur sowohl mit den jeweils zeitgenössischen Regelsystemen als auch mit aktuellen philosophischen, soziologischen, kulturtheoretischen, psychologischen und psychoanalytischen sowie narratologischen Konzeptualisierungen von Liebe zu konfrontieren.
Die Vorlesung wird im Wintersemester 2024 unter dem Titel "Liebe in der Literatur 1774-1942" am Institut für Germanistik der Universität Wien das erste Mal gehalten. Die Zeitmarker 1774 bzw. 1942 beziehen sich auf das Erscheinungsdatum von Goethes Werther sowie auf das Ende von Musils Schreiben der letzten Liebesgeschichte im Mann ohne Eigenschaften. In chronologischer Abfolge werden Schlüsselstellen aus der kanonisierten Literatur präsentiert, kontextualisiert und einlässlich kommentiert. Die Kommentierungen des Vortragenden schreiben sich im Diskurs der Hörerinnen in deren subjektiver Filterung fort.