Kurzmitteilungen aus Teheran
Der ursprünglich als drittes Buch von Stefan Kutzenberger bei Deuticke für Herbst 2020 geplante Roman ist eine Rarität, die wir gegen den Willen des mittlerweile in Santa María (Uruguay) verstorbenen Autors und ohne Zustimmung des Verlags in unser Programm aufgenommen haben, um es vor Verramschung oder Schredderung zu bewahren.
Kutzenberger geht es in diesem Buch nicht länger um Erfundenes, sondern um erschreckende Wahrheiten aus der österreichischen Innen- und Außenpolitik; er agiert als Herausgeber brisanten Materials über die Auslandsreise von Bundeskanzler Sebastian Kurz mit einer Wirtschaftsdelegation in den Iran, das ihm über dunkle Kanäle vom unter ominösen Umständen ums Leben gekommenen Migrationsbeauftragten im Bundeskanzleramt Dr. med. Sama Maani zugekommen ist. Das Pseudonym des Gewährsmanns David P. muss gewahrt bleiben. Ansonsten ist Kutzenberger in seiner Dokumentation um schonungslose Aufklärung bemüht. Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf zu erfahren, was Kurz in Teheran widerfahren ist und in weiterer Folge, auf welchen Mechanismen die österreichische Außen-, Wirtschafts- und Migrationspolitik beruht. In den treffenden Sätzen des Psychoanalytikers Sama Maani: „Das Intimste ist stets schon das Politische. Das kollektive Gedächtnis speist sich aus Millionen von Einzelerfahrungen. Die Gedankenmorde und Phantasieschändungen der vielen kulminieren in denen der so genannten großen Führer. Ich denke dabei an Hitler, Stalin, Trump.“ Ist auch Bundeskanzler Kurz einer der großen Führer? Befähigt ihn seine traumatische Teheraner Einzelerfahrung, das entstehen zu lassen, was entstünde, wenn die ganze Menschheit träumen könnte? Diesen und anderen brennenden Menschheitsfragen geht Stefan Kutzenbergers packendes Buch mit schonungsloser Offenheit nach.